Samstag, 30. Juli 2016

Otjiwa - Erongo / my City

Seit dem Jahr 2000 ist Otjiwarongo "mein Stadt" geworden. Der Grund: Die Namibische BiKo hat mich gefragt, ob ich das Pastorale Center in Otjiwarongo als Leiter uebernehme.
Ich hab' zugestimmt - schon 61 Jahre alt - immerhin schon 12 Jahre Namibia-Erfahrung.
Und die MSC-Schwestern, die dort ein Noviziat fuehren und fuer die Infrastruktur des Pastoralen Centrums sorgen - waren in meinen Augen damals eher unbekannt - also kein Hinderniss. Es war nicht mein Ziel, moeglichst alle Kurse nach Otjiwarongo zu bringen...
ich fuhr weiterhin in die Regionen - das war situationsgerechter und billiger. Eine kraeftige
Umgestaltung des Kurshauses, geplant fuer 2003, scheiterte am Widerstand des Gemeinde
Rates und der Schwestern - was mir viel zukuenftige "administrative Arbeit" abnahm ("bauen" in Namibia ist ein Horror). Diakon-Kurse, Geistliche Exerzitien (fuer Priester und Schwestern), Kurse fuer Pfarrei-Mitarbeiter (von Gemeinde-Raete bis Sekretaerinnen) konzentrierte ich auf Otjiwarongo; katechetische und liturgische Kurse sowie HIV-Kurse
etc..  blieben in den Regionen, vor allem aber auch die Arbeit zur Errichtung neuer Pfarreien und neuer Christlicher Gemeinden....
2008 entschied ich mich: enough is enough - es waren 20 interessante fremde Jahre.
Inzwischen hatte ich (2001 / als Leuen-AG-Mitglied) in Otjiwarongo ein stattliches Haus erworben und ich entdeckte langsam: Otjiwa - Erongo (in Herero-Sprache) kann wirklich als "pretty place" oder in der alten Kultur als "Ein guter Weideplatz um fette Kuehe zu erhalten" 

(im duerren Wuestenland) gesehen werden. Nach den vorueberziehenden San und Damaras haben das vor allem die Vieh-Zuechter Herero und spaeter deutsche Kolonialisten entdeckt. Nach dem Bau der Kupfer-Eisenbahn von Swakopmund nach Tsumeb 1895 ... entstand 1905 das Post-Office und 1907 ein Service-Center fuer die umliegenden Farmen. 1914 fanden erste Touristen 3 Hotels, 2 Handelshoefe, je eine Baeckerei und Metzgerei,
2 grosse "Storing-hauses", 62 Residential Hauses und 23 Geschaefte.
Am 01.05.1938 wurde das Stadt-Haus (Municipality) eroeffnet....
2001 wurden 19'614 Einwohner gezaehlt, um 2011 waren es bereits 28'249 und heute noch mehr...  Als Touristen-Attraktionen gelten: das Waterberg-Plateau (200 Millionen alt) sehr bekannt geworden als dort 1904 die Herero die deutsche Polizei und das deutsche Militaer angriffen - was zum Genozid-Befehl gegen Hereros und Namas des deutschen Generals von Trotha fuehrte. Dionsaurier Fuss- Spuren sind zu finden; es gibt eine Crocodil-Farm (mit feinem Crocodil-Salat); die Cheetah-Conservation-Farm und die Afri-Cat-Foundation sind gern besucht. In 2014 hat die Okaruso Fluorspar Mine geschlossen und 2015 die B2Gold-Mine geoeffnet. Vier Erstklass Hotels (Lodges) und 15 B+B verwoehnen die Touristen heute. Und viele Kirchen beten, dass es stets besser wird im Leben...





Samstag, 23. Juli 2016

Wie geht's dem APC-Unternehmen ???

Vorerst: Ich bin froh-gespannt auf morgen: Erster Abschluss meiner festlichen 50 Jubi-Tour in CH + in Namibia. Dazu passt: Eine Gruppe von 10 JW+BR-Leiter/innen besuchte mich am  08.07.2016 mit der Frage - da sie eine JW-BR-Aufnahme-Feier machen moechten - ob ich mitmachen wuerde? Wir einigten uns auf den 24.07.2016  d.h. mein 50 Jubi-Fest in Assumption-Pfarrei Otjiwarongo wird in diese JW-BR-Aufnahme integriert. Von meiner Karriere her passt das gut zusammen.
Und nun APC...    Zu meiner Enttaeuschung, hat Ms. Rauna Shafidi (HoD fuer ppme) auch mich auf den 15.07.2017/16h zu ihrer Hochzeitsfeier eingeladen. Wer in Namibia puenktlich ist - ist selber schuld: Um 17h15 tauchte das Ehepaar - dem "Zivilstands Amt" und dem Foto-termin entfohen - zuhause auf - und es begann eine lange Schriftlesung mit einigen gutgemeinten Gebeten. Ploetzlich wurde ich aufgerufen zu einer spontanen Homily und zu einem feierlichen Segen (da der Bruder der Braut, ein Anglikanischer Pastor, noch nicht erschienen sei). Dann wurde aufgetischt und die APC Brass-Band spielte um den Musik-Laerm der Nachbarschaft zu uebertoenen.
Am folgenden Morgen waren wir bei Sonnenaufgang (06h15) schon auf der Strasse nach Windhoek d.h. 480 km. Der NAPeCAs-Board will um 11h15 die APC-Ausstellung in der Omba-Gallery besuchen und um 14h seine 41. Board-Session halten. Haupt-Traktanden:
a) Vorbereitung der 10th AGA von NAPeCAs (21 Namibia-Mitglieder) am 13./14.08.2017 entweder in Ohange-Lodge (nahe bei Tsumeb) oder in Otshikuku (350 km).
b) Genehmigung von 3 Finanz-Reports 15/16: *) Board, *) APC-Tsb, *) APC-Otshi.
c) Budget-Beratung Fin-Jahr 17/18 - veranschlagt auf 1.6 m N$ - die grosse Sorge: wir wissen noch nicht wie OMICRON (Hauptsponsor) den abgelaufenen 5 Jahres-Sponsor-Vertrag weiterfuehrt oder aussteigt.

d) Unser VCp hat bis heute das noetige Geld fuer unsere Bauplaene auf den Grund- stuecken in 0039 + 1512 nicht aufgebracht (fuer Wohnungen fuer APC-Staff und Fremd-
Vermietung zugunsten von APC-Einnahmen).

e) Programm + Budget wurden genehmigt fuer  *) Arts-Methodology-Kurs im Oct. 2016
*) Strateg. Workshop ende Nov 2016 fuer Evaluation und Zielsetzung; *) Swakopmund-Musik-woche 08.-18.12.2016 fuer 24 Tn.
f) Fuer die neue interne Graduation-Strategie (40% fuer Arts-teaching; je 30% fuer Arts-Theory und Arts-Practise) konnten wir uns noch nicht einigen.
Es ist erfreulich, wie die APC's und der MIRW vorwaertsarbeiten - aber der Board tut sich schwer vorwaerts zu machen.

Freitag, 8. Juli 2016

Duerre zur Nationalen Notlage erklaert

Unser Praesident Hage Geingob erklaerte am 24. Juni 2016 die Duerre-Katastrophe 
in Namibia zum Nationalen Notfall (case of emergency). Die Duerre dauert nun schon 
3 Jahre und weitet sich aus. 700'000 Leute von unseren 2.5 Milionen Einwohner sind auf Nahrungs-Hilfe angewiesen; 600'000 werden bereits monatlich "irgendwie" versorgt. 
1,6 Billionen N$ stehen zur Verfuegung vom April 2015 bis Maerz 2017. Die deutlichsten Folgen dieser Notlage sind: die Ernten vesagen, Farmer muessen schlachten, Arbeitsplaetze gehen verloren, Steuereinnahmen gehen zurueck. Am meisten leiden die Leute draussen "im Busch" - aber nun erreicht die Katastrophe auch die Staedte...

Das Food-bank-programm hat die erste Ausgabestelle in einem Aussenquartier von Windhoek am 30. Juni 2016 eroeffnet. Es wird an 27'500 Leute von 4816 Haushalten ein Food-paket im Wert von N$ 550.- pro Monat abgegen. Es wird an Leute uebergeben, die weniger als N$ 400- im Monat verdienen. Es ist geplant bis ende 2016 4 weitere Ausgabe- stellen zu eroeffnen.

Der Staat foerdert das Schul-Ernaehrungsprogramm 2016 fuer 195 Primarschulen mit 320'000 Schuelern mit 104 Millionen N$. Das ergibt pro Schueler pro Tag N$ 1.-
Weil das viel zuwenig ist, gehen die Schueler nicht mehr zur Schule (dropouts) und es wird
ueber zunehmende Konzentrationsschwaeche in den Schulen geklagt. Die Duerre macht die Nahrungsmittelbeschaffung schwierig und teuer.


Wie soll die Wasserkrise geloest werden? Die 3 Daemme, die Windhoek versorgen, be-inhalten, wenn gefuellt, 155 m cubic-meter Wasser.  Heute sind nur noch 16 m vorhanden.
Ein Vorschlag: eine Pipeline soll vom Kavango Wasser in die Daemme bringen; ca. 700 km. Man will von den 100 m cubic-meter Wasser 1% abzapfen zum Preis von 3 Billionen N$.
Das vorgeschlagene Meer-Entsalzung-system wuerde mehr als 4 Billionen N$ kosten.


Und alles wird teurer:
Wassergrundtarif 10% + Wasserverbrauch 15% / Electricity 15% / Muellabfuhr 20% /

Hausbesteuerung 10% + Eigentumssteuer 10% / Diesel geht 50c hoeher  auf N$ 10.70;
Petrol steigt um 30c auf N$ 11 pro liter. / Der Mais-Preis stieg 2016 um 15% auf N$ 18 pro kilo.  Das Dorf Uis war ende Juni 4 Tage ganz ohne Wasser. 6.5% Inflation...
10 CHF geben ca. 130 N$ /  WARUM SIND WIR SO UNVORBEREITET ??? 

Freitag, 1. Juli 2016

"See deeper"

Fast wie ein Altbekannter heimkehrt, so fuehlte ich mich, als wir am Sonntag 19.06.2016 in Tsumeb sowohl in der St.Barbara-Community als auch in der St. Francis-Community das
50. PriesterJubi feierten. Am 25.03.1988 begann ich in Tsumeb mein Namibia-Werk als "Ausbildner des kirchlichen Personals". Fuer diese Arbeit war Tsumeb ziemlich Namibia-Zentral und der Diakon Joel Johnson fuehrte mich gut in die Namibischen Pastoral-Eigen-

heiten ein. Dann kam Lis nach Namibia und begann ihr Werk auch in Tsumeb, Moni wurde als meine Sekretaerin / Uebersetzerin gefunden etc... etc...  Die Frage: "wer ist JvN fuer uns" (Lk 9.18-24) war ein brisantes Predigtthema - auch fuer den Vater-Tag. Nach der Messe spielten die Marimbas und das Kirchen-Volk erlebte die Speisung aller. Am Freitagabend (24.06.2016) traffen wir uns dann mit den beiden Cty-Councils zu einem "Reminder" - d.h. auch alte Geschichten von einst wurden aufgetischt. 
Der Montag (20.06.2016) galt dem APC-Tsumeb; bes. der Vorbereitung der Omba-Ausstellung und der Jahres-Abrechnung 15/16.
Dann das Triduum in APC-Otshikuku (28 + 29 + 30.06.2016) mit dem Staff-Braai und der Internet-Einweihung. Auf der Rueckfahrt Oshakati - Tsumeb wollte ich mit Veronica durch die Etosha fahren; am Nordportal fragte wie gewohnt der Polizist nach der Driver-Licence - oh Schreck, wo ist mein Fahrausweis??? Nach einer halben Stunde suchen erklaerte ich den Fahrausweis als "verloren" und bezahlte eine saftige Busse (N$ 1000.-) Weder die Elefanten, die Giraffen noch die Zebras konnten mich beruhigen - wie nur verschwand mein Farhausweiss??? Am 27.06.2016 verbrachte ich den ganzen Tag damit, vom Verkehrsamt einen neuen Fahrausweis zu erhalten (komplizierter gehts kaum mehr).
Am 28.06.2016 traf ich die APC-Visual-Arts-Ausstellung in der Omba-Gallery in Windhoek eroeffnungsbereit. Um 18h15 spielte das APC, Lis begruesste und ich sprach ueber : "see deeper": Wir Menschen haben zwei Augen, das natuerliche und das kuenstlerische. Im Alltag machen wir  (Auge + Hirn + Umgebung) uns natuerlicherweise tausende von Bilder, auch ein Weltbild, Freundes- und Feindbilder, sogar Gottesbilder und Selfies. All diese Bilder sind qualifiziert-bedingt, fragmentarisch... und doch sind sie bedeutungsvoll und es gilt ihre Botschaft zu entziffern. Das Kuenstler-Auge erlebt den natuerlichen  kreativen Bild- Vorstellungsprozess bewusst. Es spuert, was es alles braucht um ein Bild zu machen... es ist sehr "in need of..." um seine Imagination in die sog. Oeffentlichkeit zu bringen. Damit aber entdeckt es die reale Bedeutung des Bildes und vor allem wird die Botschaft des Bildes zum Thema. Von den 49 Bildern haben einige eine starke und klare Botschaft, eindringlich dargestellt. Wir wissen von JvN sehr dafuer war, dass seine Nachfolger offene Augen haben, die Realitaet sehen, deren Bedeutung erkennen und die Botschaft der Realitaeten entdecken und public machen.