Samstag, 12. Juli 2014

Die bodenstaendigen "ERFA's-Sammler"

In Sachen "Spiritualitaet" verstehe ich mich als Experte...  und konnte auch schon
einiges bewirken in Kursen, Gottesdiensten etc... und heute leben wir nun in einer
Zeit, wo "Erfahrungen" hoch geschaetzt werden; viele sind "unbezahlbar", unver-
meidbar; vielerorts kannst Du ohne Erfahrung kaum mehr mitreden... 
Darum geht es heute vielen darum, moeglichst viele "Erfa's zu sammeln".
"Erfa" ist die Auswertung vieler (innerer + aeusserer) Erlebnisse in bezug auf X.

Weil Erfas in unserer Welt so wichtig geworden sind, hat sich dieser "Erfa's-Sammel-Trend" auch auf die Religion ausgedehnt. Die "Suche nach Erfahrungen im Glauben" ist modern (angestachelt vom AT, den Psalmen, den Kirchen und vielen Heiligen etc...  ) Und gewiss, wer sich auf die "Suche nach Gott" aufmacht (sehr
gut), der geht einen Weg vielfaeltiger Erfa's (Oede + Fuelle; Licht + Dunkel; peak
experiences und Abstieg ins Tal der Alltaeglichkeit etc...). Aber diese Erfa's sind WEG-Erfahrungen und nicht GOTT-Erfahrungen.
Weil Gott ungegenstaendlich ist, ist ER in keiner Art und Weise erfahrbar.
" Wir erfahren das Abenteuer der Gott-Suche" heisst: wir erfahren auf diesem WEG uns selbst, die Umwelt, das Bewusstsein, den Kosmos etc...  alles ev. gesehen als "Spuren Gottes", Bilder Gottes, Vorstellungen von Gott - aber gewiss nicht GOTT. ER ist unerfahrbar ! Und darum ist WELT-Erfahrung unschaetzbar wichtig.
Wir erfahren WELT und koennen ev. glauben, dass das Geheimnis Gott sich als
Welt exponiert (einige meinen der Kosmos sei der Leib Gottes, andere sehen den
Kosmos als "Schatten Gottes" cf. Schoepfungs-Theology)

Jesus hat darum (Mt 6.33) klar gemacht: Suchet zuerst das Reich Gottes
(d.h. Frieden stiften, Gerechtigkeit schaffen, die Menschen heilen und einen, die Fuelle teilen etc.) Darum ist "christliche Spiritualitaet" nicht "religioese Erfa's sammeln" sondern "Diakonischer Einsatz in der Verteilung der Fuelle".
Und das Gebet, die Liturgie ist dann "das grosse Konzert, diesen Welt-Ein-
satz vor das Angesicht Gottes zu bringen" und zwar absichtslos.
[Obige Ueberlegung ist genaehrt vom einem Artikel von Fulbert Steffensky in Publik Form Nr 12/ 2014]



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